Einer meiner schon seit langem gehegten Wünsche war es, eine Tour in die Sahara zu unternehmen. Am liebsten zu Fuß oder auf dem Rücken eines Dromedars, erlebt man doch die Landschaft auf diese langsame Art der Fortbewegung am intensivsten. Marie-Cécile, eine langjährige Freundin von Evelyn und mir, ist ebenfalls eine heimliche Liebhaberin der Wüste, und so lag es nahe, unsere Leidenschaft zusammen auszuleben. Marie-Cécile ist gebürtige Französin, ein weiterer Grund, den Wüstentrip gemeinsam zu unternehmen. Meine rudimentären Französischkenntnisse stammen noch aus Schulzeiten, so wäre es nicht von Nachteil, eine Muttersprachlerin dabei zu haben. Außerdem würde Marie-Céciles natürlicher Charme sicher helfen, uns so manche Tür zu öffnen. Der Zufall wollte es, dass mein Bruder Andreas als Vierter im Bunde mit von der Partie war.
Nordafrika ist nicht erst seit den Umbrüchen in der arabischen Welt ein eher unsicherer Ort zum Reisen, und so schieden viele interessante Ziele von vornherein aus. Zu den wenigen politisch stabilen Ländern der Region zählt Marokko, und da Marie-Cécile dort einen Berber kennt, der als Berg- und Wüstenführer tätig ist, fiel uns die Wahl nicht schwer.
Da es ab April schon unerträglich heiß in der Sahara werden kann, entschieden wir uns, die Reise Anfang März anzutreten. Die Nächte in der Wüste können um diese Jahreszeit noch empfindlich kalt sein, so gehörten genügend warme Sachen unbedingt ins Reisegepäck. Nicht zu Unrecht, wie sich später zeigen sollte.
Landschaft und Menschen der marokkanischen Sahara ließen unsere insgesamt zehntägige Reise zu einem eindrücklichen und unvergesslichen Erlebnis werden.