nil

München - Reykjavík

Samstag, 25.August 2012

Flug München - Düsseldorf: ca. 500 km, Flug Düsseldorf - Keflavík: 2293 km, Busfahrt Keflavík - Reykjavík: 55 km, Stadtrundgang Reykjavík: 16,4 km

Unsere Reise beginnt frühmorgens in München und führt uns via Düsseldorf zum Internationalen Flughafen Keflavík. Schon weit vor Island liegt der Nordatlantik unter einer dichten Wolkendecke verborgen. Beim Anflug auf Keflavík können wir nur selten einen flüchtigen Blick auf die Halbinsel Reykjanes erhaschen.

Als wir den Flughafen verlassen, regnet es in Strömen. Auf der etwa einstündigen Fahrt mit dem Shuttle-Bus nach Reykjavík lässt der Regen langsam nach. Als wir die Campsite in der Sundlaugavegur erreichen, hat es aufgehört zu regnen, und wir können entspannt unsere Zelte aufbauen.

Danach brechen wir zu einer kleinen Wanderung ins Zentrum von Reykjavík auf. Zuerst besuchen wir die eindrucksvolle Hallgrímskirkja. Wie alle Kirchen auf Island, sei es die "Schiffskirche" von Stykkishólmur, die Kirche von Akureyri oder eine der zahllosen kleinen Kirchlein, die sich in einsamer Landschaft unter einen wolkenschweren Himmel ducken, hat auch die Hallgrímskirkja eine kühne Architektur und ein Innenleben von schlichter Schönheit und Eleganz. Von der Turmspitze der Hallgrímskirkja, die man per Fahrstuhl erreicht, hat man einen grandiosen Blick über Reykjavík und den Faxaflói. Schwere Wolken hängen über dem Land, lediglich in Richtung Norden sind zaghafte Lücken erkennbar.

Auf dem Laugavegur, der wohl schönsten Flaniermeile Reykjavíks, lernen wir eine typisch isländische Kuriosität kennen: das Reykjavík Bacon Festival. Es ist vermutlich einer der vielen Versuche der Isländer, die langsam nahende dunkle Zeit des Herbstes und Winters noch ein wenig hinauszuschieben. Da muss selbst so etwas Profanes wie gebratener Schinken als Grund für ein Festival herhalten.

Im Hafen besuchen wir die Harpa, das neue Konzerthaus und Kongresszentrum Reykjavíks. Der von dänischen und isländischen Architekten und Künstlern entworfene kühne Glasbau wurde ein Jahr zuvor eingeweiht. Die Fassade besteht aus Tausenden von unregelmäßigen Polygonen farbigen Glases, die je nach Tageslichteinfall unterschiedliche Lichtstimmungen erzeugen. Für den Künstler Olafur Eliasson, der die Fassade entwarf, war es sicher ein Feuerwerk der Ideen, für den Fassadenbauer hingegen wohl eher ein Albtraum.

Auf dem Sculpture & Shore Walk geht es, vorbei an der an ein Wikingerschiff erinnernden Skulptur Sólfar (dt. Sonnenfahrt), zurück zu unserer Campsite. Der Faxaflói ist jetzt am Abend fast wolkenfrei, über den Fjord hinweg können wir in 120 Kilometern Entfernung deutlich den Vulkan Snæfellsjökull auf der Halbinsel Snæfellsnes erkennen.


Zurück | Nach oben | Vor