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Cayman Lodge Amazonie - Puerto Maldonado - Cusco - Lima

Freitag, 22.Juni 2012

Aus dem Amazonas-Regenwald zurück nach Lima

Der Vorhang zum letzten Akt hebt sich. Und der beginnt mit einem Donnerschlag, im wahrsten Sinne des Wortes. In der Nacht zieht ein kräftiges Gewitter über die Cayman Lodge Amazonie hinweg.

Um halb fünf Uhr unser letztes gemeinsames Frühstück, gegen fünf besteigen wir das Holzboot, welches uns nach Puerto Maldonado zurückbringt. Es ist noch stockdunkel, doch unser Bootsführer steuert das Boot mit schlafwandlerischer Sicherheit über den Fluss. Ein Suchscheinwerfer ist zwar mit an Bord, aber er kommt kaum zum Einsatz. Ich frage, wie der Bootsführer den richtigen Weg durch alle Stromschnellen und Untiefen finde. Er orientiere sich an der Silhouette des Regenwaldes zu beiden Seiten des Río Tambopata.

Als es langsam hell wird, bietet sich uns ein dramatischer Anblick. Noch immer stehen zerrissene Wolken am Himmel, Überreste des Gewitters der vergangenen Nacht.

Da wir diesmal stromabwärts fahren, erreichen wir Puerto Maldonado bereits nach zwei Stunden. Wir verabschieden uns von den freundlichen Menschen, die uns zwei schöne Tage in der Cayman Lodge Amazonie beschert haben. Dann bringt uns der Bus zum Flughafen. Wir packen erneut um, diesmal für den langen Rückflug in Richtung Europa.

Wir verabschieden uns von Tine, die uns während der vergangenen drei Wochen eine Reisebegleiterin war, wie wir sie uns besser nicht hätten wünschen können. Danke für die schöne Zeit. Wir wünschen uns gegenseitig alles Gute, vielleicht sehen wir uns ja irgendwann einmal wieder. Es gäbe noch viel zu entdecken in Peru.

Nach dem Abheben der Maschine ein letzter Blick hinunter auf den Regenwald des Río Tambopata, den ich jetzt mit ganz anderen Augen sehe, als noch vor zwei Tagen. Dann kommt auch schon das mächtige Massiv des Nevado Ausangate in Sicht. Wenig später erreichen wir Cusco.

Tine verlässt uns nun, nach drei Wochen wird sie froh sein, erst einmal nach Hause zu dürfen. Ein letzter Gruß durchs Flugzeugfenster, dann hebt unsere Maschine auch schon ab in Richtung Lima. Als wir uns der Küste nähern, wartet schon der bekannte Garúa, der Lima in seine Dunstglocke hüllt.

Dann stehen uns noch ein paar Stunden Wartens auf unseren Flug zurück nach Europa bevor. Das Herumlungern und Zeittotschlagen auf Flughäfen zählt zu den weniger angenehmen Erfahrungen einer Fernreise. Eine bleiche, kraftlose Sonne verschwindet im Nebelgespinst des Garúa. Es ist bereits dunkel, als wir in Richtung Madrid abheben und das Lichtermeer von Lima hinter uns lassen. Morgen werden wir wieder in Deutschland sein.

Was bleibt, sind die Erinnerungen an eine schöne Reise durch den Süden Perus. Wir haben grandiose Landschaften gesehen, geschichtsträchtige Orte besucht, nette Menschen kennengelernt. Die Reise war von Papaya Tours perfekt organisiert, und, was mindestens genauso wichtig war und sich nicht planen lässt: unsere Reisegruppe hat gut harmoniert. Ihr wart ein tolles Team. Chapeau!


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