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Llachón - Cusco

Mittwoch, 13.Juni 2012

Vom Titicaca-See in die Hauptstadt des Inka-Reiches

Die Nacht war erneut sehr kalt. Unser Bus mit neuer Besatzung steht schon bereit. Alle Gastfamilien sind erschienen, um sich von uns zu verabschieden. Die freundlichen und herzlichen Menschen von Llachón werden uns in guter Erinnerung bleiben.

Wir verlassen den Titicaca-See und die Halbinsel Capachica in Richtung Norden. Auf den Feldern stehen vereinzelt Rinder, am Ufer des Sees liegen kleine Boote. Auf den Straßen von Juliaca herrscht schon geschäftiges Treiben. In Ayaviri legen wir einen Zwischenstopp ein. Auf der Straße verkauft eine Frau kleine Stücke gebratenen Fleisches, zum Schutz vor dem Auskühlen hat sie ihre Ware in bunte Decken gehüllt.

Wir passieren das Dorf Santa Rosa, welches am Fuße des schneebedeckten Nevado Cunurana (5443 m) liegt. Die Straße steigt kontinuierlich an, wir nähern uns dem Pass Abra La Raya (4338 m). Der Pass wird auch Punto Culminante genannt, er ist die südamerikanische Wasserscheide zwischen Atlantik und Pazifik. Alle Quellen südlich des Passes fließen in den Pazifik, alle nördlich gelegenen münden irgendwann in den Atlantik. Zu letzteren gehört auch der Río Vilcanota, der unweit des Passes entspringt, später zum Río Urubamba und danach zum Ucayali, einem der Quellflüsse des Amazonas, wird und nach Tausenden von Kilometern im Atlantik endet.

Parallel zur Straße verlaufen die Gleise des Touristenzuges Andean Explorer. Nach einer Mittagsrast in San Pablo haben wir unseren nächsten Stopp in Raqchi. Wir besichtigen die Ruinen des Templo de Wiracocha am Fuße des Vulkans Quimsachata. Es handelt sich um ein Heiligtum der Tiwanaku-Kultur aus der Präinkazeit, von dem einige Stützmauern, Säulen und Lagersilos erhalten geblieben sind.

Steile Berge, an deren Hängen von Menschenhand angelegte Terrassen kleben, säumen nun das Tal des Río Vilcanota. Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir das kleine Andendorf Andahuaylillas mit der prunkvoll ausgestatteten Barockkirche Iglesia San Pedro.

Es ist bereits dunkel, als wir in unserem kleinen Hotel Munay Wasi in Cusco, der alten Hauptstadt des Inkareiches, ankommen. Wir lassen den langen Tag bei typisch peruanischen Speisen im stilvollen Restaurant LIMO an der Plaza de Armas ausklingen.


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